NEWSLETTER 26 – Februar 2009        

 

GSIW – NEWSLETTER ARCHIV

GSIW - FORUM

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Inhalt:

 

POLITIK & RELIGION          

 

-     Schariah-Gerichte für die Schweiz ?

-      WARNUNG vor Lügenpropaganda

 

GAZA SONDERTEIL

 

-      Mediendokumentation    

 

 

 

VERANSTALTUNGEN

 

- Demonstrationen;

- R. LENZIN;

- Abtreibung, Sterbehilfe … Basel

 

ISLAM & MUSLIME in den MEDIEN

 

- Yakup GÜRGÜN (BMK) in BAZ

- MUSLIME in der Armee

- MEDIEN gegen Fatih DURSUN

- MUSLIME in der Armee

- BEÄNGSTIGENDES aus ÖSTERREICH

 

 

Sehr geehrte GSIW Mitglieder, Leser & Abonnenten des GSIW Newsletters. Hier Nummer 26 un­se­res GSIW NLs, der Sie über die jüngsten Vorkommnisse informiert, an welchen GSIW in der einen oder anderen Form Anteil nahm und noch nimmt. Gerne nehmen wir Ihre Rück­mel­dun­gen, Anregungen Kritik entgegen. Auch Leser­briefe und Kommen­tare veröffentlichen wir hier gerne, be­hal­­­­ten uns aber allenfalls Kürzungen und die grund­sätz­liche Entscheidung über eine Veröffentlichung vor. Wenn Sie sich auf dem Gebiet: SCHWEIZ/ISLAM – MUSLIME/SCHWEIZER intensi­ver engagieren wol­len – beteiligen Sie sich doch im GSIW – FORUM oder werden gleich aktives GSIW Mitglied. Warum nicht?


 

POLITIK & RELIGION

 

MEDIENPOLITIK:

Scharia-Gerichte in der Schweiz?

Freiburger Professor verlangt Sonderrecht für Muslime und andere.

 

So titelt die NZZ am 28.12.08.

DAS ist natürlich auch eine zivilisierte, politi­sche Metho­de die Anliegen der Muslime aus deren Händen in die eigenen zu nehmen, um sie ihnen dann genüsslich um die Ohren zu schlagen.

 

Prof. AFSHAR wird gleich zünftig interpretiert und marginal "zitiert": (Interpretation Anfang) Auf lange Frist werde die Schweiz an Sonder­rechten und -gerichten für gewisse Bevölker­ung­­sgruppen ohnehin nicht vorbeikommen, ist Afshar überzeugt. Er ist deshalb für die baldige Übernahme des Scharia-Rechts (Interpretation Ende) (Zitat Anfang) «mit gewissen Anpassungen an die Schweiz» (Zitat Ende).

 

Welcher aufrechte Schweizer würde sich hier nicht zu Recht seiner "national-juristischen" wehrhaften Souveränität besinnen? Welcher Leser kann sich durch diese Formulierung der Suggestion vom totalitären Anspruch der Mus­lime, das Land, den Rechtsstaat bald über­neh­men zu wollen entziehen? Das dem Zusam­men­hang entstellte Zitat, "mit gewissen Anpas­sungen an die Schweiz" wurde genial zum Einsatz gebracht, um genau diesen Ein­druck, nicht nur dem gebildeten NZZ Leser einzu­prägen.

 

Nun wollen wir mal sehen, was Prof. Afshar wirklich zum Ausdruck brachte und die NZZ Reporter nicht zur Kenntnis nehmen wollten:

 

Er hat, weit entfernt davon etwas zu fordern, darauf hingewiesen, "dass es seit dem 14 Jh. in islamischen Gesellschaften ein paralleles Rechtssystem der einzelnen Religionsgemein

­schaf­ten gibt. Eine Differenzierung der Ge­sell­schaft entspricht dem islamischen Prinzip der Gerechtigkeit, Gleiches gleich zu behan­deln, und Ungleiches ungleich zu behandeln.

Das Grundprinzip der Schariah besagt, islamisches Recht ist nur auf Moslems anwend­bar, somit darf es nicht auf Nichtmoslems angewandt werden. Die Basis des Rechtes ist Legitimität (Akzeptanz). Das Völkerrecht zeigt klar, dass es heute nicht mehr möglich ist, wie im Zeitalter des Kolonialismus ein einziges Rechtssystem zum Maßstab der Welt zu machen, z.B. das britische Rechtsverständnis. Im Gegenteil - vertraglich entwickeltes Recht, das auf der Gleichwertigkeit der Kulturen beruht, ist die vernünftige Alternative um friedliche Beziehungen zwischen unterschied­lichen Gesellschaften zu gewährleisten. Kein Land ist heute vollständig autonom, die Schweiz übernimmt z.B. ununterbrochen euro­päisches Recht, bei intensiven internationalen Beziehungen mit nicht europäischen Kulturen ist die Berücksichtigung unterschiedlicher recht­licher Auffassungen erforderlich, je früher man mit der Diskussion und Auseinandersetz­ung mit unterschiedlichen Rechtsauffassungen beginnt, umso konstruktiver und kreativer können Lösungen erarbeitet werden."

Auf Nachfrage bestätigt Prof. AFSHAR: "Ich habe nicht gesagt die Scharia soll für die Schweiz übernommen werden, sondern paralleles Recht kann sinnvoll zu Mediation eingesetzt werden. Leider ist meine telefonisch geäusserte Meinung zu stark verkürzt worden."

 

Vornehm ist es, wie Prof. AFSHAR den Miss­brauch seines guten Willens zur offenen Diskussion kommentiert.

Diesem vornehmen Benehmen doch entfernt, bleibt mir nur zu sagen, es ist unerhört, wie verantwortungslos in diesem Land öffentliche Meinung gegen eine Minderheit manipuliert wird. Offensichtlich haben nun die Brandstifter Biedermanns Haus völlig übernommen.

Ich kann den beiden Mandataren AFSAHR und MAIZAR (dessen, in der NZZ mehr pragma­tisch­ wiedergegebene  Feststellung zum Thema, bloß verstärkt) muslimisches Gedan­ken­gut über die Medien in die Öffentlich­keit zu tragen nur raten, mehr Zurückhaltung an den Tag zu legen und einer Veröffentlichung in den Zeitungen nur nach vor­gängiger Einsicht in die Endversion zuzu­stim­­men. Eine korrekte Profilier­ung des Islams und die Darstellung einer Korrektur von falschem Betragen der Muslime ist verlangt, und nichts anderes!

Michael Muhammad HANEL

(- ehem. Medienreferent der Islamischen Glau­bensgemeinschaft in Österreich; staatlich aner­kannte Religionsgesellschaft der Muslime in Österreich, Körperschaft öffentlichen Rechts – der eben nicht aus eignem Profilierungsver­lan­gen spricht, sondern aus Erfahrung & Sorge.)

 

WARNUNG vor LÜGENPROPAGANDA:

Mir selbst empfehle ich mehr Sorgfalt bei der Recherche, weniger "Gutgläubigkeit" und Umsetzung meiner Erfahrung! Immer wieder geschieht es, dass gutgläubige Muslime fal­scher Propaganda zu ihrem eigenen Schaden auf den Leim gehen. Diesmal wurde ein Massenmail herumgeschickt, welches die grauenhaften Massaker unter der Bevölkerung von GAZA durch die aktuellen israelischen Bombenangriffe dokumentieren sollte. Ich verfasste darauf folgende Anfrage an das Schweizer Fernsehen.

Etwas misstrauisch & auf Warnungen hörend, recherchierte ich am folgenden Tag und musste feststellen, dass dieses VIDEO offensichtlich eine explodierte Waffenlieferung der HAMAS aus 2005 festhält und daher als false flag Aktion zu bezeichnen ist.

Dazu kann ich nur sagen: Solches Vorgehen ist KRIMINIELL – und – NIEMALS kann die GERECHTE SACHE siegen, wenn für sie mit der Waffe der LÜGE gekämpft wird!

ALSO ACHTUNG IHR MUSLIME – Vertrauen ist gut – KONTROLLE allemal besser!

BESCHÄMT musste ich nun eine Berichtigung herausgeben. Lasst meinen Fehler EUCH eine LEHRE sein!

 

Hier noch Links zu weiteren Veröffentlichungen zum Thema, Scharia für die Schweiz?

 

«Niemand zwingt einen Moslem, Röschti zu essen» (interessanter Titel, oder?)

Interview: Reto HUNZIKER; am 29.12.2008

52 Kommentare (ganz toll zu lesen!)

 

Freiburger Professor will Scharia einführen

Von Gieri Cavelty, Bern. 29.12.2008

Damit erfreut er vor allem die Befürworter eines Verbots von Minaretten.

Schwer nimmt WOBMANN das nicht. Als Kopräsident des Initiativkomitees «Gegen den Bau von Minaretten» freut er sich insgeheim gar über den Aufsatz: «Das ist Wasser auf unsere Mühle. Der Fall zeigt, wie fordernd der Islam bereits auftreten kann

 

Jetzt, geneigter Leser, verstehen Sie vielleicht meine obigen, leicht zynischen Worte:

"DAS ist natürlich auch eine, zivilisierte, politische Metho­de die Anliegen der Mus­lime aus deren Händen in die eigenen zu nehmen, um sie ihnen dann genüsslich um die Ohren zu schlagen."

Denn GIORDANO IST KEIN MUSLIM und Muslime haben die FORDERUNG nach Einführung der Scharia in der Schweiz NICHT erhoben!

 

Hier noch der Link zum Leserbrief an die NZZ.

Der Redakteur lehnte es ab, Dr. AFSHAR die Möglichkeit einer redaktionellen Richtigstellung einzuräumen oder die Forderung danach zu veröffentlichen.

 

Und hier der Link zu dem wirklich völlig unbedenklichen Artikel (Seite 77) – UNGLAUBLICH wie dieser missbraucht wird – und ich sehe KEINERLEI Veranlassung für die ERK sich davon zu distanzieren.

 

 

GAZA – SONDERTEIL

HIER der LINK zu unserer DOKU

Eine sehr umfangreiche Dokumentation mit Zeitungsartikeln, Demonstrationsinfos, Stellungnahmen aus der SCHWEIZ, ÖSTERREICH und DEUTSCHLAND –

Wird laufend aktualisiert.

 

Hier die interessantesten Beiträge:

Kein Platz unter der Sonne
Interview mit Felicia LANGER über einen Krieg, der die Palästinenser zur völligen Kapitulation zwingen soll.

 

Position von Daniel VISCHER, GSIW trägt diese Position mit. Gleich darunter
Interview mit Daniel VISCHER

Stellungnahme von VIOZ und anderen muslimischen Dachorganisationen (v. GSIW mit unterzeichnet).

 

Eine Tasse Blut für die BUNDESKANZLERIN

 

Phosphor über Gaza »Die Explosionen schauen phantastisch aus«, kommentierte ein israelischer Sicherheitsexperte die Brandbomben (RK goutiert) auf Gaza-Stadt.

 

Das Alternative Information Center Jerusalem fordert den Ausschluß Israels aus der UNO, den Boykott israelischer Waren, den Abzug aller ausländischen Investitionen aus Israel und Sanktionen gegen den Zionistenstaat.

 

Eine wahre Friedensordnung kann im Gaza-Streifen nicht entstehen. Khalil Breuer

Anas Schakfeh rügt Israel für Gewalteinsätze
Präsident der Islamischen Glaubensgemein­schaft Österreichs, Anas SCHAKFEH:

Kein Staat, also auch Israel, hätte "ein Naturrecht zu existieren"

 

Tel Aviv feiert Silvester
Das Jahr 2008 endet für die Bevölkerung im Gazastreifen verheerend

Der Grundfehler ist die pro-israelische Schlagseite  Kommentar zur Nahost-Politik Von Carsten Kühntopp, ARD-Hörfunkstudio Amman


Verständnis f. Terror d. heutigen Resistance
Als die französische Polizei Juden und Wider­ständler zusammentrieb, um sie den Nazi-Besatzern zur Vernichtung zu übergeben, gab es einige Widerständler, die Nazis und Kollabo­ra­teure aus dem Hinterhalt erschossen. Das war Terror. Er hieß Résistance.

 

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OCUPATION 101

Wissen Sie was "bone breaking policy" ist? Sehen Sie diese VIDEO US Dokumentation über die wirklichen Ursachen des middle east problems und achten Sie auf Minuten 29 – 31.

 

Krieg und Naturgas: die israelische Invasion und Gazas küstennahe Gasfelder
Die militärische Invasion israelischer Truppen in den Gazastreifen hat einen direkten Zusammenhang mit der Kontrolle und dem Besitz der strategischen Gasreserven vor der Küste. Dies ist ein Eroberungskrieg. Entdeckt wurden die ausgedehnten Gasreserven vor der Küste im Jahr 2000.

 

Bundesregierung dementiert Wissen über Waffentransport nach Israel: Besonders brisant: laut Amnesty International hat das deutsche Schiff "MS Wehr Elbe" Phosphorwaffen an Bord.

 

 

VIDEOs und GAZA SONG

 

Streitfrage: Wie ist der Konflikt in Gaza zu lösen?

 

Wer brach die Waffenruhe?

Englischer Artikel

 

UN-PASSENDER VERGLEICH!?

The Grandchildren of Holocaust survivors from World War II are doing to the Palestinians exactly what was done to them by Nazi Germany: Building walls and fences to keep people in prisons. Check out the images and the comparision.

 

Absolutely Not in Their Name, Not in Ours

Ehud Barak, Tzipi Livni, Gabi Ashkenazi and Ehud Olmert - don’t you dare show your faces at any memorial ceremony for the heroes of the Warsaw Ghetto, Lublin, Vilna or Kishinev. And you too, leaders of Peace Now, for whom peace means a pacification of the Palestinian resistance by any means, including the destruction of a people. Whenever I will be there, I shall personally do my best to expel each of you from these events, for your very presence would be an immense sacrilege.

 

 

 

 

VERANSTALTUNGEN

 

Vor allem Demonstrationen bestimmten die Veranstaltungskultur.

 

Abtreibung, Sterbehilfe, Baby-Design: Kann, muss und darf Religion der Politik

 

 

Lösungen anbieten? Eine Veranstaltung im Cafe THEO in Basel. (Kommentar siehe Titel)

 

«Islam» - ein Referat von Rifa’at Lenzin, Stiftung Lehrhaus, Donnerstag, 29. Januar, 19.30 Uhr im reformierten Kirchgemeindehaus ReZ.

 

ISLAM & MUSLIME in den MEDIEN

 

Yakup GÜRGÜN, 19-jähriger Schüler und Präsident der Basler Muslimkommission in der BAZ. Sein Interview erregte große Aufmerk­samkeit und Beachtung (siehe Auszug.)

 

MUSLIMISCHE REKRUTEN: Schweizer Armee rüstet auf. 20 min. Noch ein Interview mit HM.

 

MEDIEN gegen FATIH DURSUN

Lesen Sie selbst unsere Analyse.

Hier die offizielle Position von VIOZ in Form einer Protestnote an die Redaktion des TAZ.

Die ERK bedauert die Instrumentalisierung eines Beitrags zu Rechtspluralismus im TANGRAM No. 22. Hier die Medienmitteilung.

 

Beängstigendes aus Österreichs Koranschulen

Eine Studie über islamische Religions­lehrer zeigt, dass viele von ihnen in hohem Masse demokratiefeindlich und in religiösen Belangen fanatisch sind. Der Staat hat seine Kontroll­funktion seit Jahren schwer vernachlässigt

 

Unser Kommentar:

Dass der islamische Religionsunterricht in Österreich seit Jahrzehnten weit von jeder Pro­fessionalität entfernt ist, weiß jeder, der damit wirklich befasst ist. Die Gründe dafür sind mannigfaltig und hauptsächlich in der Struktur der Islamischen Glaubensgemein­schaft in Österreich selbst zu finden. Die staat­lich finan­zierte Ausbil­dung gibt es erst seit 10 Jahren. Dass diese Institution aber in dieser Zeit nicht in der Lage war 120 Lehrer auszu­bilden, um diese – wie offensichtlich erhoben wurde – angebl. Oder tatsächlich untragbare max. 30% von 400 Religions­lehrern zu ersetzen, ist ja wirklich eine schwache Leistung.

Nun kommen wir aber zur anderen Seite der Medaille. Dass dieser – und ähnliche – Zei­tungsartikel tendenziös und damit irre­führend verfasst sind, ist auch Fakt. Dies wird in unserem Forum genauer ausgeführt und begründet. Lesen Sie bitte dort weiter.

 

Abschließend noch. In der Islamischen Glau­bens­­­­gemeinschaft in Österreich mögen manche Dinge liegen wie sie liegen – aber die Leser obigen Zeitungsartikels liegen sehr falsch (besser: werden "falsch ge­bettet"­), wenn sie nicht zur Kenntnis nehmen wollten, dass jener Artikel (als völlig Missinterpretation einer ws. nicht gelesenen Studie) eine unlautere Diffamierung der IGGiÖ, des ISLAMs und der Muslime ganz allgemein darstellt.

 

Mit besten Grüssen

M.HANEL – VP GSIW